«Portrait einer Behinderung» das ist der Titel der Projektarbeit von Vreni Krummenacher. Mit dieser Arbeit beteiligte sie sich 2011 am «Projekt 9». In ihrer Arbeit erzählt sie von einem Jungen mit dem Prader-Willi-Syndrom, der sie durch das Projekt kennengelernt hatte. Sie organsierte einige Treffen mit ihm und seiner Betreuerin, besuchte seine Schule und das Heim, zudem kam der Junge zu Besuch bei ihrer Familie auf dem Bauernhof.
Wie bist du auf die Idee gekommen?
Ich hatte zu Beginn zwei Projektideen. Eine Idee ging in Richtung kreative Arbeit und die andere bezog sich auf ein soziales Projekt. Beim Gespräch mit der Bezugslehrperson erhielt ich viele Umsetzungsformen für ein soziales Projekt. Eine davon gefiel mir sehr, deswegen entschloss ich mich für meine Projektarbeit.
Wie bist du nach der Idee vorgefahren?
Nach dem definitiven Entschluss für meine Projektarbeit fragte ich bei zwei Kinderpflegeheimen an, ob sie ein Kind oder eine jugendliche Person kennen würden, das bzw. die bereit wäre bei meinem Projekt mitzumachen. Als sie zusagten, ging es mit dem Kennenlernen weiter.
Wie war deine Motivation während des Projekts?
Beim Schreiben war meine Motivation nicht wirklich vorhanden, da ich ein schriftliches Projekt hatte und all meine Erfahrungen dokumentieren musste. So schob ich die schriftliche Arbeit hinaus. Doch nach dem ersten Treffen, gab es mir den «Kick», mit dem Schreiben loszulegen, denn ich wollte nichts vergessen.
Ging es beim Wettbewerb für dich ums Gewinnen oder nicht?
Nein, Gewinnen war nicht meine Absicht. Ich hatte mich angemeldet, weil es wie eine Art von Gruppendruck war, denn zwei meiner Freundinnen hatten sich auch angemeldet.
War es schwierig, mit dem Jungen ein gutes Verhältnis aufzubauen?
Am Anfang war es schwierig, da wir uns nicht kannten. Aber als er erfuhr, dass ich auf einem Bauernhof lebte, fragte er mich, ob er mich mal besuchen dürfte. Ich wollte ihm die Freude machen und organisierte ein Treffen mit ihm auf unserem Bauernhof. Er liebt Tiere über alles.
Wie ging es nach dem Projekt mit dem Kontakt weiter?
Nach dem Projekt war er nochmal mit einem Freund bei uns auf der Alp. Danach ging der Kontakt zwischen uns leider verloren. Ich wüsste gerne, was er heute macht und wie es ihm geht.
Hattest du durch dieses Projekt Vorteile im späteren Berufsleben oder auch Privat?
Ja, ich habe später eine Lehre im Sozialen Bereich absolviert. Durch das Projekt wurde ich den Menschen gegenüber offener. Für die schriftlichen Arbeiten in der Lehre hatte ich auch schon einen kleinen Vorteil, da ich schon wusste, was auf mich zukommen wird. Im Allgemeinen habe ich enorm davon profitieren können.
Was für einen Aufwand hattes du?
Die Treffen waren für mich kein Aufwand, da sie im Nachbardorf stattfanden. Dafür aber war das Schreiben aufwendiger, da ich alles dokumentieren musste, was ich mit dem Jungen erlebt hatte.
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