«Der Projektunterricht ist eine einzigartige Möglichkeit, seine Talente zu entwickeln»

Interviews mit ehemaligen Finalteilnehmenden

Kinderbuch

Welche Erinnerungen kommen dir, wenn du an dein Projekt zurückdenkst?

Es ist bereits sehr lange her … Wir waren mega motiviert für unser Projekt 
– es war jedoch stressig, weil wir nicht nur das Produkt, sondern auch noch die Dokumentation anfertigen mussten.

Welches sind die stärksten Eindrücke, die du vom Finale mitgenommen hast?

Es war einfach total toll, dabei gewesen zu sein 
– wir waren stolz, aber auch nervös
. Die Rückreise vom Finale war das Lustigste am Ganzen. Durch die ganze Anspannung, die abfiel, waren wir total überdreht und blödelten rum.

In welcher Hinsicht hast du von deiner Finalteilnahme profitiert?
Es war eine gute Erfahrung, unser Projekt vor vielen Leuten zu präsentieren
. Man kommt in der weiteren beruflichen Laufbahn immer wieder zum Punkt, anderen etwas präsentieren zu müssen.

Was konntest du für deine Hobbies, den Beruf oder deine momentane Schule vom Projektunterricht profitieren?

Ich glaube, was man im Projektunterricht vor allem lernt, ist besser organisieren zu können. Anna und ich leiten gemeinsam die Jugi (Jugendturnen). Wenn wir hier einen neuen Anlass kreieren, integrieren wir oft Einzelteile des Projektunterrichts, z.B. Zeitplanung, Ressourcenplanung etc. 
In meinem Beruf muss ich meine Arbeit selbstständig einteilen können, ich muss diesen Zeitplan jedoch laufend anpassen. Daraus ziehe ich auch Schlüsse für künftige ähnliche Situationen. Das kann man auch mit dem Projektunterricht vergleichen. 
Und im Studium hatten wir beide Projekt- und Planungsunterricht, der am Projektunterricht anknüpft. Anna hat dies noch spezifischer auf die Unterrrichtsplanung erlebt.

Was würdest du aus heutiger Sicht deinen Lehrpersonen bezüglich Projektunterricht empfehlen?

Ich finde, Gruppen sollten vermehrt selbstständig eingeteilt werden können. Auch ist es wichtig, dass nach Möglichkeit alle Projektideen in irgendeiner Form weiterverfolgt werden können. Die Jugendlichen sollen Freude an den Projekten haben. Es soll ihnen aufgezeigt werden, dass man davon profitiert – egal, welche Ausbildung man nachher macht.

Welche Tipps gibst du Jugendlichen, die demnächst mit dem Projektunterricht und dem eigenen Abschlussprojekt beginnen?

Nehmt ein Projekt, an dem ihr richtig Freude habt, denn man arbeitet viel länger und intensiver daran, als man zunächst denkt. Und arbeitet auch mit Leuten zusammen, mit denen es Spass macht.

Was möchtest du sonst noch sagen?

Es ist schon ewig her, seit wir bei euch im Final waren, aber wir haben die Veranstaltung in bester Erinnerung.


Jasmine Zuberbühler, 23
Berufsbegleitendes Bachelorstudium in Pflege, Arbeite nebenbei im Spital Herisau (links)


Anna Oertle, 22
Im Studium zur Kindergärtnerin an der PH Rorschach (rechts)

Empire's Elite

Welche Erinnerungen kommen dir, wenn du an dein Projekt zurückdenkst?
Wenn ich an mein Projekt zurückdenke, kommt mir als Erstes das stundenlange Planen meines Buches in den Sinn – da dieser Teil für mich aufgrund der Tatsache, dass ich hierbei das ganze Konzept und die eigentliche Geschichte entwickelt habe, am meisten präsent ist. Ich denke ebenfalls sofort an den Moment, als mir mitgeteilt wurde, dass ich am Projekt-9-Finale teilnehmen kann.

Welches sind die stärksten Eindrücke, die du vom Finale mitgenommen hast?
Das grosse Publikum hat mich am meisten beeindruckt. Ich werde wahrscheinlich nie vergessen, wie ich nach vorne ging und zum ersten Mal in die Menge schaute.

In welcher Hinsicht hast du von deiner Finalteilnahme profitiert?
Mit meiner Finalteilnahme war auch ein Präsentationscoaching verbunden. Bei dem Coaching habe ich sehr viele Tricks gelernt, diese haben mein Selbstvertrauen gestärkt und ich konnte am Finaltag einen super Vortrag abhalten. An diesem Vortrag habe ich das erste Mal erfahren, wie es ist, vor einer grossen Menschenmenge zu sprechen. Diese Erfahrung nahm mir die Furcht vor Präsentationen in der Schule.

Was konntest du für deine Hobbies, den Beruf oder deine momentane Schule vom Projektunterricht profitieren?
Durch die Arbeit an meinem Buch habe ich ein neues Hobby entdeckt. Dank des entdeckten Hobbys habe ich ein effektives Vorgehen zum Verfassen von Geschichten entwickelt, das ich nun anwende, um weitere Star Wars Bücher der «Empire’s Elite»-Serie zu schreiben. Für meinen jetzigen Aufenthalt im Kurzzeitgymnasium hat mir das Projekt ein genaues Planen und dessen strikten Befolgen gelehrt, was mir bei zukünftigen Projekten und beim Verfassen der Maturaarbeit enorm helfen wird.

Was würdest du aus heutiger Sicht deinen Lehrpersonen bezüglich Projektunterricht empfehlen?
Ich denke, dass die Lehrpersonen, die mich letztes Jahr im Projektunterricht unterstützt haben, einen hervorragenden Job geleistet haben. Die Lehrpersonen sollen klar und deutlich mitteilen, dass das Projekt von Herzen kommen soll.

Welche Tipps gibst du Jugendlichen, die demnächst mit dem Projektunterricht und dem eigenen Abschlussprojekt beginnen?
Wählt eine Projektidee, die euch wirklich interessiert. Achtet nicht auf das, was andere sagen. Ich selbst zweifelte, ob ich wirklich ein Star Wars Buch schreiben möchte. Ich bin zwar ein gigantischer Star Wars Fan, aber niemand wusste davon. Ich habe schliesslich den Mut zusammengenommen und stand zu meiner Idee. Zu meiner Überraschung; meine Mitschüler waren begeistert. Während der gesamten Arbeit war ich mit Herzblut beteiligt . Also: wählt eine Idee, die euch widerspiegelt, steht dazu und habt Spass!

Was möchtest du sonst noch sagen?
Der Wettbewerb hat die letzte richtige Arbeit der Ära meiner Sekundarschulzeit ausgemacht. Ich konnte mich noch ein letztes Mal mit meinem Buch auseinandersetzen und mich voll darauf konzentrieren. Ich finde es deshalb auch sehr bedauernswert, dass dieser Wettbewerb dieses Jahr zum letzten Mal durchgeführt wurde.


Björn Bucher, 15
Gymnasiast an der Kantonsschule Musegg

Zauberwürfel

Welche Erinnerungen kommen dir, wenn du an dein Projekt zurückdenkst?
Ich war sehr stolz auf meinen fertigen Würfel. Ich war unheimlich glücklich, dass ich es geschafft hatte, einen solchen Würfel zu bauen. Das macht mich auch heute noch sehr stolz. Meine Lehrer waren auch sehr fasziniert, als sie den Würfel zum ersten Mal sahen. Diese haben mich dann auch überredet, mich beim P9 anzumelden. Ich war mir zuerst nicht sicher und hatte auch sehr Respekt vor dem 10-minütigen Vortrag. Aber als ich das Ganze hinter mir hatte und sogar gewinnen durfte, war ich sehr zufrieden, weil es nämlich eine einmalige Gelegenheit ist.

Welches sind die stärksten Eindrücke, die du vom Finale mitgenommen hast?
Meine stärksten Eindrücke vom Finale sind einerseits das Publikum, der grosse Saal und die Präsentation selber.

In welcher Hinsicht hast du von deiner Finalteilnahme profitiert?
Ich konnte sicher sehr viel von der Präsentation profitieren. Ich habe auch Erfahrungen gemacht, beispielsweise, dass nicht alles beim ersten Mal klappt. Kurzum: Ich habe tolle Erinnerungen an den Projektunterricht und an P9.

Was konntest du für deine Hobbies, den Beruf oder deine momentane Schule vom Projektunterricht profitieren?
Ich habe sehr viel vom handwerklichen Arbeiten wie auch vom schriftlichen Teil in meinen jetzigen Beruf mitnehmen können.

Was würdest du aus heutiger Sicht deinen Lehrpersonen bezüglich Projektunterricht empfehlen?
Weiterhin Schüler für ein gutes Projekt zu unterstützen. Manchmal aber auch die Schüler ihre guten und schlechten Erfahrungen machen lassen.

Welche Tipps gibst du Jugendlichen, die demnächst mit dem Projektunterricht und dem eigenen Abschlussprojekt beginnen?
Ein Projekt wählen, das zu seiner Person passt und man daran Spass hat. Nicht immer auf die Lehrperson hören. Das Projekt sollte auch eine Herausforderung sein, aber auch erreichbar sein. Es muss für den Schüler stimmen, nicht für die Lehrpersonen.

Was möchtest du sonst noch sagen?
Weiter so!


Janis Zürcher

Obdachlose und ihre Geschichten

Welche Erinnerungen kommen dir, wenn du an dein Projekt zurückdenkst?
Die Erinnerungen an das Projekt sind durchaus positiv. Durch mein enormes Interesse an diesem Thema machte ich mich voller Motivation und Neugierde an die Projektarbeit. Die Interviews auf der Strasse mit den Obdachlosen haben mich sehr berührt. Die Lebensgeschichten haben meine (negativen) Ansichten und Vorurteile gegenüber den Randständigen drastisch geändert.

Welches sind die stärksten Eindrücke, die du vom Finale mitgenommen hast?
Die hohe Anzahl von Zuhörern hat mich zu Beginn verunsichert und beunruhigt, da ich nicht damit gerechnet hatte, vor so einer grossen Menschenmasse mein Projekt präsentieren zu dürfen. Während meiner Präsentation ist mir aufgefallen, dass sich die Zuhörer absolut still verhielten. Man hätte eine Nadel auf den Boden fallen gehört. Dies bestätigte mir, dass mein Thema auch das Interesse anderer weckte.

In welcher Hinsicht hast du von deiner Finalteilnahme profitiert?
Es war eine schöne Lebenserfahrung, vor so vielen Leuten etwas zu präsentieren. Es hat mein Selbstbewusstsein gestärkt und ich hatte danach keine grosse Mühe mehr, Vorträge in der Schule zu halten.

Was konntest du für deine Hobbies, den Beruf oder deine momentane Schule vom Projektunterricht profitieren?
Da ich nach diesem Projekt die FMS begonnen hatte, konnte ich sehr viel vom Wettbewerb P9 profitieren, weil wir in der FMS oft Vorträge halten mussten.

Was würdest du aus heutiger Sicht deinen Lehrpersonen bezüglich Projektunterricht empfehlen?
Ich hätte es hilfreich gefunden, wenn nicht alle 40 Schüler im gleichen Raum Unterricht gehabt hätten. Zudem war mir aufgefallen, dass viele Schüler während des Projektunterrichts ganz andere Dinge erledigten, als sie sollten. Ich weiss aber nicht, woran es lag. Ob die Unterrichtszeiten zu lange waren, die Schüler zu wenig motiviert werden konnten oder sie das ganze zu wenig ernst nahmen.

Welche Tipps gibst du Jugendlichen, die demnächst mit dem Projektunterricht und dem eigenen Abschlussprojekt beginnen?
Du wirst dich über längere Zeit mit einem Thema auseinandersetzen müssen. Darum ist es wichtig, dass du ein Thema wählst, das dich anspricht. Es erleichtert dir das Arbeiten und steigert deine Motivation, Zeit für das Projekt zu investieren. Plant genügend Zeit für das Projekt ein und erledigt nicht alles im letzten Moment. Dazu gehört auch, dass du dir selbst Hausaufgaben geben musst.

Was möchtest du sonst noch sagen?
Obwohl eine Projektarbeit für manchen Schüler anfangs negativ und demotivierend ist, bin ich überzeugt, dass letztlich jeder davon profitiert. 


Michèle Wüst, 19
Gegenwärtige Arbeit Strukturiertes Praxisjahr FMS Spital Herisau

Sinnesweg

Welche Erinnerungen kommen dir, wenn du an dein Projekt zurückdenkst?
Wenn ich mich an meine Projektarbeit zurückerinnere, kommen mir viele positive Eindrücke in den Sinn. Das Erstellen der Arbeit hat mich sehr viel Zeit und Nerven gekostet. Trotzdem würde ich mich jederzeit wieder für die gleiche Idee entscheiden. Die Tatsache, dass mein Sinnesweg auch noch nach all den Jahren von der Bevölkerung, der Schule, aber auch von mir selber genutzt wird, macht mich glücklich. Ich bin stolz darauf, dass der Weg schon vielen Personen die Möglichkeit gab, sich vom Alltagsstress zu erholen. Die vielen tollen Feedbacks, die ich auch heute noch regelmässig erhalte, zeigen mir, dass sich mein Einsatz gelohnt hat. Nebenbei durfte ich durch das Projekt auch viel für mein Leben lernen. Ich musste planen, umsetzen und präsentieren. Dies kam mir auch während der Lehrzeit immer wieder zu Gute.

Welches sind die stärksten Eindrücke, die du vom Finale mitgenommen hast?
Für mich war es sehr aufregend, vor so vielen Personen mein Projekt zu präsentieren. Es war mir eine Ehre, dass die Jury mein Projekt «Sinnesweg» auserwählt hatte. Schliesslich waren alle Projekte, die vorgestellt wurden, absolut genial. Die tollen Rückmeldungen waren eine Genugtuung für die vielen Einsatzstunden.

In welcher Hinsicht hast du von deiner Finalteilnahme profitiert?
Für mich war die ganze Vorbereitung auf den Finaltag sehr lehrreich. Eine Präsentation über mein eigenes Projekt zu gestalten, war sehr interessant. Ich habe meine Arbeit dadurch sehr genau reflektiert. Mir wurde bewusst, was gut lief und wo noch Verbesserungspotential vorhanden gewesen wäre.

Was konntest du für deine Hobbies, den Beruf oder deine momentane Schule vom Projektunterricht profitieren?
Ich denke auch heute noch oft an den Moment meiner Präsentation zurück. Die Möglichkeit, vor so vielen Menschen zu reden, habe ich seit her nie mehr erhalten. Als ich am Ende meiner Lehrzeit meine Vertiefungsarbeit vorstellen durfte, war alles halb so schlimm. Die Tatsache, dass ich am Wettbewerb vor einer viel grösseren Menschenmenge einen Vortrag hielt, beruhigte mich. Ich habe dank der Finalteilnahme gelernt, selbstbewusster aufzutreten und weiss, dass ich im entscheidenden Moment die Nerven behalten kann.

Was würdest du aus heutiger Sicht deinen Lehrpersonen bezüglich Projektunterricht empfehlen?
Meiner Meinung nach fand ich unseren Projektunterricht gut. Es ist schön, dass man durch dieses Fach den Jugendlichen die Möglichkeit gibt, eine Idee zu realisieren. Durch die Planung und Umsetzung kann jeder für die Zukunft profitieren. Ich hoffe, dass auch in den nächsten Jahren dank dem Projektunterricht viele tolle Arbeiten entstehen.

Welche Tipps gibst du Jugendlichen, die demnächst mit dem Projektunterricht und dem eigenen Abschlussprojekt beginnen?
Eine gute und genaue Planung ist die Basis für ein erfolgreiches Projekt. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man sich lieber sofort an die praktische Arbeit machen möchte. Dennoch macht es Sinn, sich genau zu überlegen, bis wann welche Meilensteine erreicht werden müssen. Nur so gelingt es, das Projekt bis zum Schluss ohne grössere Zeitkomplikationen durchzuführen. Wichtig ist auch, dass man sich genügend Pufferzeit für Unvorhergesehenes einrechnet. Falls man diese dann für das die praktische Arbeit nicht benötigt, kann man sie sicherlich im schriftlichen Teil gut gebrauchen. Denn dieser ist ebenfalls nicht zu unterschätzen, was den Zeitaufwand angeht.

Was möchtest du sonst noch sagen?
Ich bedanke mich von Herzen, dass ich ein Teil von Projekt 9 sein durfte. Die Erfahrungen, welche ich dadurch gesammelt habe, werde ich auch in Zukunft immer wieder brauchen können.


Nicole Zemp, 20
Gegenwärtige Arbeit Drogistin EFZ

Blue Planet – Recyclinginstrumente


Welche Erinnerungen kommen euch, wenn ihr an euer Projekt zurückdenkt?
Wir haben sehr gute Erinnerungen an unser Gruppenprojekt «Blue Planet –Recyclinginstrumente». Wir hatten die Vorgabe «Blue Planet» und waren sonst in der Themenwahl total frei. Wir haben uns gemeinsam dazu entschieden, aus Abfall und alten Gegenständen verschiedene Recycling-Instrumente herzustellen. Das Projekt haben wir mit viel Freude und Engagement in Angriff genommen.

Welches sind die stärksten Eindrücke, die ihr vom Finale mitgenommen habt?
Dass wir den Wettbewerb gewonnen haben, war für uns ein tolles Erfolgserlebnis. Wir waren stolz auf das, was wir als Team gemeinsam erreichen konnten. Unsere tolle Freundschaft wurde durch diesen gemeinsamen Erfolg noch weiter verstärkt.

In welcher Hinsicht habt ihr von eurer Finalteilnahme profitiert?
Zum einen war unsere Motivation durch die Teilnahme am Wettbewerb sehr hoch und wir durften erfahren, dass sich grosses Engagement auch wirklich lohnt. Zum anderen haben wir einen tollen Preis gewonnen – wir durften zusammen nach Basel an ein Fussballspiel der Schweizer Nationalmannschaft (Schweiz – Griechenland). Für uns war dies ein toller Ausflug, der uns noch heute in bester Erinnerung ist.

Was konntet ihr für eure Hobbies, euren Beruf oder eure momentane Schule vom Projektunterricht profitieren?
Wir konnten im Projektunterricht unsere Kreativität ausleben, was in anderen Fächern so nicht möglich war. Weiter konnten wir unsere Teamfähigkeit ausbauen und lernten von Grund auf, wie ein Projekt zu organisieren ist. Zudem lernten, wir verschiedene Lösungswege anzupacken und auch bei Stolpersteinen durchzuhalten und nach Alternativen zu suchen. Das Team ist der Schlüssel zum Erfolg.

Was würdet ihr aus heutiger Sicht euren Lehrpersonen bezüglich Projektunterricht empfehlen?
Wir finden es wichtig, dass der Kreativität viel Raum gelassen wird. Einige Schülerinnen und Schüler brauchen beim Suchen der Ideen und beim Umsetzen des Projekts vielleicht mehr Unterstützung als andere.

Welche Tipps gebt ihr Jugendlichen, die demnächst mit dem Projektunterricht und dem eigenen Abschlussprojekt beginnen?
Eine gute Planung ist wichtig, damit das Projekt rechtzeitig und ohne Stress fertig wird. Bei einem Gruppenprojekt ist es wichtig, dass man miteinander über Vorstellungen und Ideen spricht. Dennoch empfehlen wir, dass man sich etwas zutraut und sich an die praktische Arbeit macht, auch wenn die einzelnen Arbeitsschritte noch nicht auf der Hand liegen. Das Tüfteln und Experimentieren macht Spass und gehört zum Arbeitsprozess dazu.

Was möchtet ihr sonst noch sagen?
Herzlichen Dank!


Petra Bucher, 24
Rea Aebi, 24

Beide sind Lehrpersonen (Kindergarten und Primar)

playpokertexasholdem.net



Welche Erinnerungen kommen dir, wenn du an dein Projekt zurückdenkst?
Das Zurückdenken an die Phase des Projekts assoziiert bei mir vor allem positive Emotionen wie Freude und Stolz am Erreichten. Es war eine anstrengende Zeit, sich über Wochen auf das Projekt zu fokussieren. Diese Zeit war jedoch von wichtigen Erfahrungen und Erkentnissen geprägt, die ich auch heute anwenden kann.

Welches sind die stärksten Eindrücke, die du vom Finale mitgenommen hast?
Es ist eine grosse Ehre, sein Projekt, an dem man lange gearbeitet hat, einem breiten Publikum vorstellen zu dürfen. Darum verspürte ich ein Glücksgefühl, als ich den zahlreichen Zuschauern mein Projekt vorstellen durfte. Ich wusste, dass diese 15 Minuten nur mir und meinem Projekt gehörten – eine einmalige Gelegenheit.

In welcher Hinsicht hast du von deiner Finalteilnahme profitiert?
Abgesehen vom hervorragenden Coaching stärkte auch die Finalteilnahme und der Vortrag mein Selbstbewusstein. Ebenfalls profitierte ich von den anschliessenden Gesprächen mit der Jury, die uns nützliche Kritik und praktische Ratschläge für die Zukunft auf den Weg gaben.

Was konntest du für deine Hobbies, den Beruf oder deine momentane Schule vom Projektunterricht profitieren?
Mein wahrscheinlich leidenschaftlichstes Hobby ist das Programmieren. Durch meine Poker-Webseite konnte ich sehr wichtige Erfahrungen in neuen Programmiersprachen sammeln, die mir bis heute noch nützlich sind. Mit dem Abschlussprojekt führte ich mein bis jetzt aufwendigstes Informatikprojekt durch, sodass ich jede Menge neue Arbeitsweisen und Programmiertechniken kennengelernt habe.

Was würdest du aus heutiger Sicht deinen Lehrpersonen bezüglich Projektunterricht empfehlen?
Der Projektunterricht ist sicherlich einer der beliebtesten Fächer – und das sollte er auch bleiben. So sollten die Lehrpersonen weiterhin den Schülern die nötige Freiheit in der Projektwahl und deren Umsetzung gewähren. Ich hatte am Projektunterricht nur wenig auszusetzen, so würde ich nicht zu viel daran verändern.

Welche Tipps gibst du Jugendlichen, die demnächst mit dem Projektunterricht und dem eigenen Abschlussprojekt beginnen?
Ich empfehle, unbedingt ein Projekt durchzuführen, für das man bereit ist, eine grosse Menge Freizeit zu opfern. Der Projektunterricht ist eine einzigartige Möglichkeit, seine Talente zu entwickeln und gezielt zu fördern. Daher würde ich ebenfalls empfehlen, ein Fachgebiet zu wählen, in dem man bereits Erfahrungen hat. So kann man sich im Abschlussprojekt gezielt in einem bereits bekannten Gebiet weiterentwickeln. Wichtig ist auch, dass man ein Projekt wählt, dass fordernd ist. Man kann auch noch während der Projektphase die Projektziele ändern, und es ist auch keine Schande, wenn nicht alles zu 100% klappt, wie es geplant wurde.

Was möchtest du sonst noch sagen?
Ich bin sehr traurig, dass der PU9-Wettbewerb in seine finale und letzte Ausgabe 2018 übergeht. Jedoch hoffe ich, dass eine Alternative entsteht, denn dieser Wettbewerb war für mich eine einzigartige und wichtige Lebenserfahrung. 


Samuel Karsko, 15
Ausbildung am Kurzzeitgymnasium Musegg, LU

Heisser Stein



Welche Erinnerungen kommen dir, wenn du an dein Projekt zurückdenkst?
Es waren sehr viele Stunden an harter Arbeit hinter dem ganzen Projekt. Das Beste war danach, das Ganze pünktlich abzugeben und zuerst den Klassenkameraden zu präsentieren. Ich war froh, habe ich mein Projekt so ausgewählt. Denn es machte mir sehr viel Spass, denn es hatte einen Zusammenhang mit dem Beruf, den ich seit der 4. Klasse schon immer ausüben wollte. Am Schluss noch im Finale von P9 zu stehen, war einfach unbeschreiblich.

Welches sind die stärksten Eindrücke, die du vom Finale mitgenommen hast?
Es war so toll, vor so vielen Leuten mein Projekt präsentieren zu dürfen. Nur schon die Finalteilnahme war für mich eine Ehre. Und dass ich dann noch gewinnen konnte, war einfach überwältigend.

In welcher Hinsicht hast du von deiner Finalteilnahme profitiert?
Ich konnte zum ersten Mal selbstsicher vor so vielen Leuten stehen und mein Projekt voller Stolz präsentieren. Das gab mir sehr viel Selbstvertrauen für die Zukunft. Jetzt habe ich momentan auch keine Probleme mehr, vor so vielen Leuten zu stehen.

Was konntest du für deine Hobbies, den Beruf oder deine momentane Schule vom Projektunterricht profitieren?
Ich habe gelernt, wie man selbstständig eine Arbeit plant und danach auch ausführt. Denn in meinem Beruf als Koch ist es sehr wichtig, selbstständig zu arbeiten. Beim Kochbuch, das ich gemacht habe, konnte ich viel ausprobieren und es danach auch selber rezeptieren und abändern.

Was würdest du aus heutiger Sicht deinen Lehrpersonen bezüglich Projektunterricht empfehlen?
Den Projektunterricht möglichst spannend planen, den Schülern möglichst viel Freiraum geben bezüglich der Themenwahl und sie danach so gut wie möglich unterstützen. Der Projektunterricht ist eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag. Zudem kann einfach man mal das machen, wonach man selber Lust hat.

Welche Tipps gibst du Jugendlichen, die demnächst mit dem Projektunterricht und dem eigenen Abschlussprojekt beginnen?
Das Projekt so auswählen, dass es einen Zusammenhang mit dem Beruf hat, den man später ausüben will. Zudem soll die Arbeit Spass bereiten. Das Projekt von Anfang bis zum Schluss perfekt planen. Denn die Planung ist das Wichtigste. Weiter möglichst nur messbare Ziele setzen. Auch wenn es manchmal Tage gibt, an denen man keine Lust hat, immer sein Ziel vor Augen halten und niemals aufgeben.

Was möchtest du sonst noch sagen?
Das P9 Projekt ist etwas sehr Gutes. Ich habe dadurch gelernt etwas zu planen, auszuführen und termingerecht abzugeben. Dies ist für die zukünftige Lehre etwas sehr Positives. Das Ganze zu präsentieren und vor so vielen Leute zu stehen, gibt sehr viel Selbstvertrauen.


Stefan Fellmann, 20 
Koch EFZ 

Meine Parfüme

Welche Erinnerungen kommen dir, wenn du an dein Projekt zurückdenkst?
Wenn ich zurückdenke, kommen mir viele verschiedene Erinnerungen in den Sinn. Einerseits denke ich gerne an die Arbeitszeit und an das Herstellen des Parfüms selbst zurück, wobei mir wieder die verschiedenen Düfte von den Essenzen wie Rosenwasser oder den ätherischen Ölen in die Nase steigen. Es macht mir auch Freude, wenn ich die Parfüme wieder anschaue und ich sehe, mit welcher Genauigkeit und Elan ich daran gearbeitet habe. Anderseits denke ich auch an die viele Dokumentationsarbeit und Zeit zurück, die ich für das Projekt investiert habe. Ich kann es teilweise gar nicht glauben, wenn ich das Arbeitsjournal lese, wie viele Stunden ich dafür eingesetzt habe. Ich bin aber auch stolz darauf, dass ich mich an eine solche Herausforderung gewagt und dies ausprobiert habe. Und natürlich denke ich immer gerne an den Vortrag im Hotel Palace in Luzern vom Projektwettbewerb zurück. Es war für mich mit meinen 15 Jahren eine Premiere, als Gast in einem noblen Hotel zu sein und vor einem so grossen Publikum, vielen Lehrern, Managern und Projektleitern mein Projekt vorzustellen. Ich muss schmunzeln, wenn ich daran denke, wie sehr ich vor dem Vortrag nervös war, und alles genauestens vorbereitete und perfekt machen wollte. Und das Schönste ist dann, dass sich die Arbeit gelohnt hat und ich mich anschliessend über den riesigen Erfolg freuen konnte.

Welches sind die stärksten Eindrücke, die du vom Finale mitgenommen hast?
Das Finale war der Höhepunkt der ganzen Projektarbeit. Wie schon oben beschrieben, war ich es mir nicht gewohnt, dass sich so viele Personen für mein Projekt und meine Arbeit interessieren. Es war eindrücklich, das grosse Publikum und die Jury im Hotel Palace zu sehen und zu spüren, dass sie unsere Projekte und Arbeit wertschätzen. Nur schon das Mitmachen am Finale und das Vorstellen des Projektes gab der ganzen Arbeit noch einmal eine Genugtuung und ein Zeichen, stolz darauf sein zu können.
Das ganze Ambiente des Hotels Palace hat das Ganze noch umrahmt und zu einem einmaligen Erlebnis für mich und auch meine Familie, die zur Präsentation und zum anschliessendem Apéro auch eingeladen war, gemacht.

In welcher Hinsicht hast du von deiner Finalteilnahme profitiert?
Da die Finalteilnahme ein anderes, unbekanntes Publikum inklusiv Jury aufzeigte, musste ich mich auf eine neue Herausforderung einlassen. Ich musste einen neuen Vortrag schreiben und einüben, um das Projekt bestmöglich zu präsentieren. Dies erforderte für mich viel Selbstvertrauen und Eigenständigkeit. Durch das Gewinnen des Wettbewerbs wurde ich von unserer Obwaldnerzeitung noch für ein Interview und für eine Reportage angefragt. All diese Auftritte in der Öffentlichkeit waren Neuland für mich. Ich profitierte jedoch von diesen Interviews und Präsentationen sehr viel bezüglich Vortrags- und Sprachkompetenzen sowie Selbstmanagement und Selbstreflexion. Ich musste mein Arbeitsprozess sowie Endprodukt und auch meine persönlichen Gefühle und Gedanken, die ich während der Projektarbeit hatte, veröffentlichen und daraus wieder reflektierende Schlüsse ziehen. Diese Erfahrungen konnte ich anschliessend in der Lehre als Fachfrau Gesundheit sowie der Höheren Fachschule zur Pflegefachfrau immer wieder nutzbar machen.

Was konntest du für deine Hobbies, den Beruf oder deine momentane Schule vom Projektunterricht profitieren?
Die Projektarbeit in der 3. Oberstufe war die erste Arbeit, die ich in diesem Umfang geschrieben habe. Im weiteren Leben steht man immer wieder vor solchen Projekten und Dokumentationsarbeiten. So gehört zu jedem EFZ Abschluss eine Selbstständige Vertiefungsarbeit oder zu jeder HF eine Diplomarbeit. Ich erkannte rückblickend, dass ich schon im Projektunterricht eine Einführung in solche Dokumentationen erhalten hatte. Wir lernten, wie eine Dokumentation aufgebaut ist, wie man ein Inhaltsverzeichnis schreibt und dass auch ein Fazit und Dankeswort dazu gehört. Zu Beginn unserer Projektarbeit musste man auch eine Projektanmeldung schreiben, wobei man das Projektziel, die Rahmenbedingungen und Risiken aufzeigen musste. Dies zeigte mir damals schon, das ganze Projekt zuerst genau zu planen und sich damit zu befassen und erst danach zu starten. Auch die Reflexion des Arbeitsprozesses hat man in Projektunterricht schon bearbeitet und mit in die Dokumentation einbezogen. Auch dies wird in der Diplomarbeit der HF wieder verlangt und wird einem das Leben lang noch begleiten. Sei es bei der Selbstbeurteilung und Zielbesprechung am Arbeitsplatz, beim jährlichen Mitarbeiterinnengespräch oder bei einem Vorstellungsgespräch.

Was würdest du aus heutiger Sicht deinen Lehrpersonen bezüglich Projektunterricht empfehlen?
Wie sich alles im Laufe der Zeit verändert, hat sich auch der Projektunterricht gewandelt. Im Dorf, wo ich zur Schule gegangen bin und auch jetzt noch lebe, gibt es den Projektunterricht heute noch. Die Projektarbeiten der Jugendlichen selbst haben sich jedoch etwas gewandelt. Teilweise wurden sie grösser, perfekter, teurer ja sogar schon «profimässig» hergestellt und anschliessend verkauft. Es ist fraglich, wie viel die Jugendlichen noch selbst daran arbeiten, oder ob sie die Arbeit den Eltern oder berufstätigen Geschwister und Kollegen übergeben, die die Tätigkeiten fachlich erledigen. Ich würde den Lehrpersonen mitgeben, dass sie die Jugendlichen wieder vermehrt motivieren, ein kleines eigenes Projekt zu erarbeiten, zu experimentieren und sich mit dem Projektprozess zu beschäftigen. Es soll nicht das Ziel sein, am Ende ein wundervolles Endprodukt perfekt hergestellt zu haben, aber nur dank professioneller Hilfe und grossem Budget. Es kommt auf den Arbeitsprozess, die gemachten Erfahrungen und den daraus resultierenden Lernzuwachs und Reflexionen an. Diese zeigen auf, wie das Produkt hergestellt wurde, was sich der Jugendliche dabei für Gedanken gemacht hat. Auch was gut gelaufen ist, was verändert/verbessert werden könnte. Behaltet auch die genaue Dokumentation inklusive Einleitung, Hauptteil, Schluss und Präsentation der Projekte anhand eines Vortrages bei. Dies lässt die Schüler schon einen Einblick/Vorbereitung auf die SVA in der Berufslehre halten.

Welche Tipps gibst du Jugendlichen, die demnächst mit dem Projektunterricht und dem eigenen Abschlussprojekt beginnen?
Seit motiviert und offen für experimentelle Projekte. Versucht etwas herzustellen oder zu bearbeiten, das es vielleicht noch nicht gibt. Achtet aber auch darauf, dass ihr euch nicht überschätzt und haltet die Grösse des Projektes in Grenzen. Vergleicht die Projektarbeit nicht mit Abschlussarbeiten von Berufslehren. Auch wenn in eurer Projektarbeit etwas schief geht und euer Endprodukt dann vielleicht nicht so professionell aussieht und keine Wiederverwendung hat, könnt ihr stolz auf eure Arbeit und gemachten Erfahrungen sein. 


Judith Windlin, 23
Diplomierte Pflegefachfrau HF, Kantonsspital Nidwalden – Stans

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