Wie bist du auf die Idee für das Projekt mit deiner Grossmutter über den Zweiten Weltkrieg gekommen?
In der zweiten Sek hatten wir im Geschichtsunterricht den Zweiten Weltkrieg behandelt. Das alles erschreckte mich zutiefst. Als wir danach die Projektarbeit machen mussten, erinnerte ich mich zurück und entschied mich dazu, meine Projektarbeit über den Zweiten Weltkrieg zu machen. Auch bot sich dieses Thema an, da meine Oma zur Zeit des Zweiten Weltkrieges in Deutschland war. So konnte ich von ihr auch viele Geschichten niederschreiben, die noch niemand gehört hatte und in keinem der Bücher über den Krieg standen.
Wie zeitaufwendig war das Projekt?
Es war sehr zeitaufwendig, weil ich zuerst mit meiner Oma darüber sprechen und anschliessend alles aufschreiben musste. Danach habe ich die schön gestalteten Bilder meiner Grossmutter eingescannt und im Internet Bilder von meinem Urgrossvater gesucht. Ich bin auch nach Deutschland zum Haus meiner Grossmutter gereist, aus dem sie geflüchtet war.
War es schwierig, mit deiner Grossmutter über den Krieg zu sprechen?
Ja, es war sehr schwierig, weil sie diese Erinnerungen am liebsten vergessen hätte. Am Anfang wollte sie auch gar nicht mitmachen, aber sie erzählte mir dann doch sehr viel darüber. . Machmal, als sie Geschichten über ihren Vater erzählte, der ein Arzt war und verbotenerweise Juden in seiner Praxis behandelte, kamen ihr und mir fast die Tränen.
Was verbindet dich mit deinem Projekt?
Natürlich verbindet mich meine Grossmutter mit dem Projekt und meine Familie. Ich bin durch das Projekt sehr nahe mit meiner Grossmutter zusammengewachsen.
Hat dich das Thema danach auch noch beschäftigt?
Ja, ich habe danach auch noch viele Bücher über das Thema gelesen und ich denke, ich musste auch die Geschichten verarbeiten, die mir meine Grossmutter erzählt hatte. Diese Erfahrungen begleiten mich zum Teil heute noch.
Was waren deine Ziele, als du das Projekt gestartet hast?
Ich wollte meine Arbeit schreiben und hatte mir keine Gedanken gemacht, ob ich das am P9 vortragen möchte. Als meine Lehrerin von dem P9 erzählte, dachte ich mir, ich könnte doch mitmachen, da meine Klassenkameraden auch immer so neugierig waren. Ich wollte auch wissen, was andere Leute über das Thema denken. Als ich erfuhr dass ich im Finale teilnehmen durfte, war es ein Ehre für mich, dort mein Projekt vor vielen Menschen vorstellen zu dürfen. Ich hatte nicht damit gerechnet und ich war natürlich auch stolz auf mich selber.
Wieso, denkst du, ist deine Projektarbeit ins Finale gekommen?
Ich denke, weil das Interesse durchaus besteht, eine Geschiche zu hören, die noch völlig unbekannt ist, und man auch erfahren will, wie in diesem Fall der Krieg wirklich war. Ich denke, dass sich auch viele mit dem Thema indentifizieren konnten, weil man selbst Verwandte hatte, die das miterlebt haben.
Hast du auch manchmal am Projekt gezweifel?
Ja, ich habe gezweifelt, als ich sah, wie meine Oma beim Erzählen der Geschichten fast weinen musste. Ich hatte danach auch ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber.
Melanie Schnider
4.5.1997
Institut Rhaetia
Projekt teilgenommen: 2013
Hobbies: Lesen, Freunde, Schwimmen, Yoga
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